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Thrombosegefahr in

der Schwangerschaft

Thrombose und Schwangerschaft
Thrombose und Schwangerschaft?

Eine Thrombose kommt oft unerwartet und kann jeden treffen. Durch eine Schwangerschaft erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, an einer Tiefe Venenthrombose (TVT) zu erkranken. 

Was ist eine Thrombose?

 

Ihre Venen transportieren das Blut aus allen Körperteilen zurück zu Ihrem Herzen. Manchmal kann das Blut dabei verklumpen. Es bildet sich ein Gerinnsel (Thrombus) das die Vene teilweise oder vollständig verschließt. Diese Art Blutgerinnsel wird Venenthrombose genannt. Thrombosen können in verschiedenen Regionen auftreten, wie z.B. im Unterschenkel, dem Oberschenkeln oder im Becken. Gerade in der Schwangerschaft treten Thrombosen am häufigsten in den tief liegenden Bein- und Beckenvenen auf.

Wodurch entsteht eine Thrombose?

Ein Blutgerinnsel kann spontan und scheinbar grundlos auftreten. Sie neigen jedoch eher zu einer Thrombose, wenn Sie schwanger sind, denn:

• Ihr Blut gerinnt dann leichter. Auf diese Weise schützt Ihr Körper Sie vor zu viel Blutverlust während der Wehen und Geburt.

• Das Blut in Ihren Beinvenen fließt viel langsamer zu Ihrem Herzen zurück. Ursachen hierfür sind die Schwangerschaftshormone und die Vergrößerung Ihrer Gebärmutter (Uterus), während das Baby wächst.

• Während der Geburt kann es durch den erhöhten Druck auf die Beckenvenen zu einer Thrombose kommen.

Was verursacht eine Thrombose?
Ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose kann vorliegen, wenn:
  • Sie oder nahe Verwandte früher schon eine TVT hatten

  • Sie nicht gehen können oder einen Großteil des Tages im Sitzen oder Liegen verbringen

  • Sie für längere Zeit Bettruhe halten müssen (3 Tage und mehr)

  • Sie an Thrombophilie leiden (also Ihr Blut leichter gerinnt)

  • Sie älter als 35 Jahre sind

  • Sie rauchen

  • Sie übergewichtig sind

  • Sie während Ihrer Schwangerschaft längere Flug- oder Busreisen machen.

Bin ich gefährdet?

Meist entsteht eine Thrombose in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft und den ersten sechs Wochen nach der Geburt. Zu Beginn der Schwangerschaft sollten Sie Ihr Arzt untersuchen, ob Sie generell zu Blutgerinnseln neigen.

Weitere Informationen zum Risiko einer Thrombose finden Sie hier

Bin ich gefährdet?
Wie verringere ich meine Thrombosegefahr?
Wie kann ich einer Thrombose vorbeugen?

Es gibt einfache Maßnahmen, Ihr persönliches Thromboserisiko zu senken:

 

• Wenn Sie rauchen, sollten Sie sofort damit aufhören.

• Ernähren Sie sich gesund, besonders wenn Sie übergewichtig sind.

• Bewegen Sie sich regelmäßig - Wandern oder Schwimmen hilft, die Blutzirkulation in Ihren Beinen zu verbessern.

• Vermeiden Sie nach Möglichkeit langes Sitzen oder Liegen

• Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich

Wie erkenne ich eine Thrombose?
  • Schmerz, Rötung oder Schwellung in einem Ihrer Beine, wahrscheinlich in Ihrer Wade

  • Der Schmerz wird stärker, wenn Sie Ihr Bein anwinkeln oder wenn Sie gehen

  • Auf der Seite, wo das Blut-gerinnsel ist, fühlt sich die Haut wärmer an

  • Die Venen an Ihren Beinen treten hervor und erscheinen größer als normalerweise

Während der Schwangerschaft sind Beschwerden aufgrund von geschwollenen Beinen nicht ungewöhnlich. Das bedeutet also nicht zwingend, dass Sie ein gesundheitliches Problem haben.

Kontaktieren Sie jedoch umgehend Ihren Arzt, wenn Sie bei sich Symptome einer Thrombose feststellen. Ihr Arzt kann Sie an ein entsprechendes Fachzentrum überweisen.

Per Ultraschall können dort die Venen überprüft werden.

Dies ist die gleiche Art von Ultraschall, die auch verwendet wird, um die Gesundheit Ihres Babys zu kontrollieren - die Untersuchung ist also unbedenklich.

Wenn eine ausgeprägte Thrombose nicht behandelt wird, kann das Blutgerinnsel möglicherweise in ein Gefäß in der Lunge wandern und sich dort festsetzen. Es droht eine lebensgefährliche Lungenembolie, die sofort behandelt werden muss. Folgende Symptome können auftreten:

  • Schwierigkeiten beim Atmen

  • Schmerzen in der Brust, die sich beim Atmen verschlimmern

  • Blutiger Auswurf beim Husten

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es ?
Die Behandlungsmöglichkeiten

Wenn Sie ein erhöhtes Thromboserisiko aufweisen oder bei Ihnen bereits eine Thrombose diagnostiziert wurde, bieten sich je nach Lokalisation und Schweregrad unterschiedliche Therapiemöglichkeiten an. Ihr behandelnder Arzt wird Sie hierzu beraten und Sie gegebenenfalls an ein entsprechendes Fachzentrum überweisen.

Generell lassen sich die gängigsten Therapiemöglichkeiten für tiefe Venenthrombosen in drei Hauptgruppen einteilen, die oftmals auch miteinander kombiniert werden: 

Kompressionstherapie

Bandagen oder spezielle Kompressionsstrümpfe sorgen dafür, dass das Blut besser aus den Beinen abfließt. Dies hilft, die Beschwerden und Schwellungen im Bein schnell zu lindern. Langfristig kann die Kompressionstherapie krankhafte Hautveränderungen und offene Beine verhindern.

 

Medikamentöse Therapie

Spezielle Medikamente (sog. Antikoagulantien) verdünnen das Blut und reduzieren das Risiko ein Blutgerinnsel (Thrombus) zu entwickeln. Sie sorgen auch dafür, dass ein existierendes Gerinnsel sich nicht vergrößert oder ausbreitet.

Interventionelle Therapie

Manche Blutgerinnsel müssen operativ durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden. Häufig genügt aber auch ein minimalinvasiver Eingriff um den Blutfluss wieder herzustellen. Hierzu gibt es verschiedene Methoden:

 

Thrombolyse: Gerinnselauflösende Substanzen werden direkt in das Gefäß eingebracht.

 

Thrombektomie: Mittels Schlüssellochtechnik werden Instrumente in das Gefäß eingeführt. Das Blutgerinnsel wird zerkleinert und abgesaugt.

Venenstents: Ist die Ursache für die Thrombose eine Kompression der Vene, so muss die Vene dauerhaft offen gehalten werden um erneute Thrombosen zu verhindern. Hierfür wird ein dünnes Metallgitter, ein sogenannter Stent, in die Vene eingesetzt. Das Platzieren des Stents erfolgt minimalinvasiv über einen kleinen Schnitt in der Leiste oder dem Oberschenkel. Mithilfe eines speziellen Katheters wird der Stent an die zu behandelnde Engstelle im Gefäß gebracht. Dort wird er aus dem Katheter entlassen und entfaltet sich selbstständig. Der Stent verbleibt dauerhaft in der Vene und hält diese offen, sodass der natürliche Blutfluss wiederhergestellt ist. Diese Behandlungsoption eignet sich vor allem bei Erkrankungen der tiefen Beckenvenen.

Welche Therapie für Sie persönlich am besten geeignet ist, sollte ein Team aus entsprechend ausgebildeten Fachärzten entscheiden!

 

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt an ein gefäßmedizinisches Zentrum mit Erfahrung im Bereich der Venentherapien überweisen.

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